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30 Teilnehmer aus der ganzen Welt treffen sich in der eisigen Tundra, um an dem Hundeschlittenrennen Fjällräven Polar teilzunehmen. Bei Minustemperaturen sind über 300 Kilometer zu überwinden. Unser Redakteur Fero Zboray hat Uyangaa, eine Wiener Powerfrau, getroffen. Sie will sich dieser extremen Herausforderung stellen und dabei Österreich vertreten. Alles, was ihr fehlt, ist deine Stimme beim Voting bis zum 12.12.2019.

Wer bist und was machst du?

Mein Name ist Uyangaa. Ich bin OP-Schwester, Single Mum und Naturliebhaberin. Mit 19 Jahren bin ich nach Österreich gekommen. Vor einem Jahr habe ich mich entschieden, am Fjällräven Polar teilzunehmen. Es ist ein Hundeschlittenrennen, das eine Woche durch die arktische Tundra führt.

Warum willst du bei diesem Rennen mitmachen?

Weil es eine enorm intensive Erfahrung ist, die ich erleben möchte. Ich gehe gerne über meine Grenzen hinaus.

Hundeschlittenrennen

Das Ziel vor Augen © Fero Zboray

Woher kommt deine Naturverbundenheit?

Die Mongolen sind ein sehr naturverbundenes Volk. Ich bin zwar in einer Stadt aufgewachsen, aber wir haben regelmäßig die Verwandten, die Nomaden waren, in den Sommerferien am Land besucht und ihnen bei den alltäglichen Arbeiten geholfen.

Stimmt es, dass alle Mongolen reiten können? 

Es gibt nur wenige Mongolen, die nicht auf dem Pferd sitzen bleiben können. (lacht)

Wer hat dir die Geschichten in der Mongolei erzählt – war es der Fernseher, das Radio, Bücher oder jemand anderer?

Bücher – ich war eine Leseratte. Der Graf von Monte Christo ist mein Lieblingsbuch. Es geht um den menschlichen Willen und das ist auch mein Motto: “Wo ein Wille, da ein Weg.“ Es selber aus eigener Kraft schaffen – diese Denkweise versuche ich auch meiner Tochter, die Leistungsschwimmerin ist, vorzuleben. Es geht um Bewegung, egal in welche Richtung. Hauptsache man bleibt nicht stehen. Man kann vor allem aus den negativen Erfahrungen, nach einem gewissen Abstand, lernen.

Was gibt dir Kraft?

In der Natur sein – es muss nicht der höchste Berg oder die schnellste Zeit sein. Es geht wirklich darum, draußen in der Natur zu sein und es auch zu genießen.

Wer hatte den größten Einfluss auf dich ?

Die Bücher, da ich nicht so eine schöne Kindheit hatte.

Gibt es etwas, auf das du dich besonders freust, wenn du in die Mongolei reist?

Das Essen. (lacht) Ich gehe dann in rustikale einheimische Arbeitercafés und genieße das Essen dort. Und wenn ich dann nach Österreich fliege, freue ich mich auch auf das gute Essen. Auf das Schwarzbrot, Salate mit Kürbiskernöl oder Schweinsbraten.

Born ready © Fero Zboray

Was ist für dich der größte Unterschied zwischen der Mongolei und Österreich?

Ich weiß es nicht, da ich mich hier und dort gut zurechtfinde, sehe ich da keinen wahnsinnig großen Unterschied.

Was ist dein Beitrag für die Verbesserung der Gesellschaft?

Als ich bei der Abstimmung für das Polar-Rennen die 2000-Stimmen-Marke erreicht habe, bin ich als Dankeschön zwei Stunden am Donauufer Müll sammeln gegangen.

Wie gehst du mit Rassismus um?

Bis heute ist es leider immer so, dass mich Rassismus immer noch trifft. Auch meine Tochter wurde auf ihrer internationalen Schule damit konfrontiert.  Ich hatte vor ungefähr drei Jahren ein sehr schmerzhaftes Erlebnis am Berg. Ein älterer Mann hat zu mir etwas gesagt, das mich sehr getroffen hat. Ich bin dann am Klettersteig ziemlich lange sitzen geblieben und habe dort geweint.

Hast du noch abschließend eine Nachricht an unsere Leser und Leserinnen?

Ich freue mich über jede Stimme beim Voting für Fjällräven Polar. Ich empfinde, dass in letzter Zeit sehr viel Negatives über Migranten berichtet wird. Dem will ich entgegentreten. Obwohl ich immer noch keine österreichische Staatsbürgerin bin, will ich die österreichische Fahne in diesem internationalen Wettbewerb schwingen. Ich liebe die Mongolei als mein Heimatland. Ich liebe Österreich als mein neues Heimatland und ich liebe Lappland, weil es ein schönes Land ist. Man muss sich ja nicht entscheiden, nur ein Land zu lieben. Man kann sich überall wohlfühlen. Ich will der Welt zeigen, dass ich, eine in Österreich lebende Mongolin, sich auch in Lappland wohlfühlen kann. Das Voting geht bis zum 12.12.2019. Bitte stimmt für mich! Ich danke euch!

Wir danken für das Gespräch!

Zum Voting

Hier geht es zum Voting für Uyangaa