Die Street-Art-Szene in Wien hat viel zu bieten und ist immer einen Spaziergang wert, das findet auch der Fotograf Thomas Grötschnig. Um diese Graffitikunstwerke zu dokumentieren und für die Nachwelt zu erhalten, hat er den “Street Art Guide Vienna“ ins Leben gerufen. Das Buch im Guide-Format zeigt ausgewählte Kunstwerke und ihre Standorte, bietet Informationen zu den KünstlerInnen und macht “Street Art“ zum Erlebnis.
Die Street Art
“Street Art“ ist eine Weiterentwicklung des klassischen amerikanischen Graffitis, das es geschafft hat, sich als Kunstform der Gegenwart zu etablieren. Vor allem in den Großstädten und Metropolen sind diese urbanen Ausdrucksformen in den letzten Jahren immer sichtbarer geworden und werden im Rahmen von Kunstprojekten sogar offiziell von den Städten ausgeschrieben und finanziell gefördert. Kahle, ehemals wertlose Häuserwände werden so aufgewertet. Auch in Wien gibt es Menschen, die noch mehr Bewusstsein für diese Kunstform schaffen wollen, wie der Villacher Thomas Grötschnig, welcher 2016 das Projekt “Vienna Murals“ ins Leben gerufen hat.
Das Wort Mural leitet sich vom spanischen Wort muro, zu Deutsch Mauer, ab und ist ursprünglich eine Kunstform, welche in Lateinamerika entstanden ist und Wandbilder in den verschiedensten Formaten beinhaltet. Grötschnig wollte mehr Aufmerksamkeit für die dynamische “Street Art“ und “Mural Szene“ in Wien schaffen und startete seine Idee zuerst als Facebook- und Instagram-Blog mit einer Online Street Art Map. 2017 erschien dann der “Street Art Guide Vienna“, ein Stadtführer, der einige ausgewählte Werke dokumentiert. Dieser “Guide“ informiert nicht nur über die Titel, KünstlerInnen, KuratorInnen und das Entstehungsjahr, sondern zeigt auch die genauen Standorte der Bilder in einer Stadtkarte an.
Graffitikunst in Wien
Die im “Street Art Guide Vienna“ vorgeschlagene Route leitet seine Betrachter von der Innenstadt bis in die Peripherie Wiens und umfasst insgesamt über 100 Werke. Dieser Routenverlauf hat sich aus dem Entstehungsprozess der Publikation entwickelt. Laut Grötschnig wählte er Murals, welche den Menschen auffallen und für sie schon zum Stadtbild gehören. Beginnend beim Bereich rund um den Westbahnhof, führt die Strecke über den südlichen Bereich unter der Mariahilfer Straße, zum nördlichen Gebiet über der Mariahilfer Straße, weiter in den ersten Bezirk, wo man am Donaukanal mit seinen vielen legalen Malflächen für Street Artists angelangt. Beim letzten Teil des Weges finden sich einige Kunstwerke aus den Wiener Randbezirken.
Zum Autor
Der Herausgeber Thomas Grötschnig, welcher sein Werk durch Crowdfunding finanzieren konnte, fotografierte schon seit Kindertagen gerne, seit er im Grundschulalter seine erste Kamera bekommen hatte. Seine Leidenschaft ist es, Dinge zu dokumentieren und eine gewisse Ästhetik der entstandenen Bilder zu erreichen. „Mir war es wichtig, ein Buch zu schaffen, das als “Guide“ genutzt werden kann. Die LeserInnen können damit durch die Stadt gehen und alles darin Gesehene auch selbst erleben. Das Buch soll aktiv verwendet werden und nicht nur zuhause herumstehen“, so Grötschnig.
Der “Street Art Guide Vienna“ erschien 2017 und war als Printmedium, aber auch online erhältlich und schon nach kurzer Zeit vergriffen. 2019 wurde das Folgewerk “ Street Art Guide Vienna- Volume 2“ veröffentlicht.
https://www.facebook.com/viennamurals/