Sarah Lesch tourt mit ihrem dritten Album “Da Draußen” bis Dezember durch Österreich und Deutschland. Am 9.10.2018 machte sie Halt im Theater Akzent in Wien. Die Liedermacherin singt mit ihrer klaren, eindringlichen Stimme von Alltagsromantik, Gesellschaftskritik und Gefühlen.
Langsam füllen sich die Plätze im Theater Akzent. Die Bühne ist geradezu vollgestellt mit Instrumenten. Ein Flügel leistet mehreren Gitarren, einem Schlagzeug und noch vielen kleinen Instrumenten Gesellschaft. Zuerst betritt nicht Sarah Lesch die Bühne, sondern Lukas Meister, der sogleich darauf aufmerksam macht, dass er nicht Sarah Lesch ist. Lukas Meister singt über Beziehungen, die Verlassenen und Alliterationen, wie Partnerpaybackpunktekartenpekingentenpartys. Unter tosendem Applaus geht es in die erste Pause. Nachdem jeder wieder seinen Platz gefunden hat betritt Sarah Lesch die Bühne. Allein, auf einem Barhocker sitzend, besingt sie Musen und Matrosen. Die Lücken zwischen ihren Liedern, die sowohl zum Nachdenken anregen, als auch gesellschaftliche Missstände aufzeigen, werden mit Erzählungen gefüllt. Sarah Lesch bleibt auf der Bühne jedoch nicht allein. Ihre Lieder werden von ihr selbst, sowie Lukas Meister (Gitarre, Mundharmonika, Klavier) und Benni Benson (Schlagzeug, Gitarre) musikalisch begleitet. So singt Sarah Lesch vom Kapitän, der Flüchtlinge rettet, von Alltagsromantik und dem Mond. Dabei schafft sie es ihr Publikum zum Schweigen und zum Tanzen zu bringen. Zwischenzeitlich erzählt sie aus ihrem Leben und vom Prozess des Liederschreibens, dabei vergisst sie allerdings nicht über sich selbst zu lachen. Sie wechselt zwischen Liedern aus dem ersten und dem letzten Album und deckt eine weite Bandbreite ihres bisherigen Schaffens ab. Der Musiker, der bis dahin nicht gesungen hat, Benni Benson, trägt eine gefühlvolle Hommage an seine Großmutter vor. Als Sarah Lesch „Testament“ spielt, bricht Jubel in der Menge aus. Jenes Lied, das, wie sie selbst sagt, Deutschland plötzlich auch hören wollte, sobald Österreich es gewinnen ließ, begeistert spürbar.
Das Konzert neigt sich seinem Ende zu, und wird mit der Aufforderung morgen einfach an den Strand zu fahren und der Darbietung von „Reise Reise Räuberleiter“ beendet. Sarah Lesch und ihre zwei Musiker verbeugen sich vor einem tosend applaudierenden Publikum, dem sie eine weitere Zugabe nicht verweigern.