Die britische Band The Tiger Lillies war auf der Ö1-Bühne des diesjährigen Donauinselfests mit von der Partie. Unser Redakteur und Musikliebhaber Peter Bader war vor Ort, um seine Eindrücke für uns festzuhalten. Alles über den Auftritt des maskierten Trios und was er sonst noch am DIF 2019 erlebt hat, kannst du hier nachlesen.
The Tiger Lillies am DIF 2019
Es ist ein angenehm sommerlicher Freitagabend. Über die Floridsdorfer Brücke (31er Haltestelle) gelangt man schnell und unter Umständen auch ohne großartige Kontrollen zum gewünschten Ziel. Zunächst mach ich einen Abstecher zur Fm4- und Eutopia-Bühne. Um meine Bassgelüste zu befriedigen, gönne ich mir etwas Drum & Bass. Die Insel ist gut besucht und Raum wird immer mehr zur Mangelware, denn vor der Stage tanzt eine würdige Menge zu dem massiven Sound. Heute bin ich gespannt und voller Freude, denn The Tiger Lillies werden ab 23:00 als Mainact auf der Ö1-Kultur-Bühne zu sehen sein.
Etwa nach einer Stunde und dem zweiten Bier bewege ich mich langsam Richtung Zentrum des Festivalgeländes, um rechtzeitig die Ö1-Bühne aufzuspüren. Eilig darf man es am DIF aber nicht haben, es wuselt nur so von Menschen aller Art. Auf dem Weg sammle ich viele interessante Eindrücke von den Menschen um mich herum: Ein lachendes Kind mit Vater, eine Schar betrunkener Teenies, ein seelenglücklicher Hund, viele Gruppen inniger Freunde…hier kann man sich wohl fühlen.
Endlich geschafft. Anders als erwartet befindet sich die Bühne unter einem großen Bierzelt. Wem es aber dort drinnen zu heiß wird, kann dennoch alles wenige Meter entfernt auf einer riesigen Leinwand vor dem Zelt genießen. Es ist 22:30 Uhr, der Ö1-Kulturabend kann also beginnen und die Tiger Lillies sollten schon langsam starten. Ich hab Glück, denn auf der Bühne sind immer noch Knoedel mit ihrem Programm still. Das Musiker-Ensemble bringt melodischen Schwung in das Zelt. Von still stehen also keine Rede.
Der Auftritt
Um 23 Uhr ist es so weit: Ein Herr mit Allongeperücke und Piratenhut tritt auf die Bühne und kündigt sie an, die lang ersehnten Tiger Lillies mit ihrer 30 Jahres-Jubiläums Show. Die drei geschminkten Künstler in feinen Roben verwandeln das Ö1-Zelt in eine Zirkusmanege. Artistisch verzaubern sie das Publikum mit ihren obskuren Instrumenten Theremin/ E-Kontrabass/ Singende Säge, Ziehharmonika und Schlagzeug. Ihre Texte handeln oft von ähnlichen Themen, wie dem ach so verherrlichten Drogen- und Alkoholmissbrauch. Die sonst so bescheiden wirkenden KulturliebhaberInnen allen alters scheinen nach wenigen Liedern wie im Rausch, schwanken kräftig im Takt und gröllen mit: Heroin heroin and cocaine. Heroin heroin and cocaine. Heroin heroin heroin heroin heroin heroin and cocaine!
Und so verliert sich die Menge gemeinsam mit dem erfrolgreichen Inseltag in der Nacht bei einem Mitternachtssnack, noch einem Getränk oder Gesprächen mit alten und neu gewonnenen Freunden. Wieder einmal ein gelungener Besuch am Donauinselfest!
Donauinselfest 2019 – Eindrücke
Das Line Up des zum 36. Mal stattfindenden Festivals präsentierte sich abwechslungsreich und spannend: Von Austropop-Legende Wolfgang Ambros bis hin zum österreichischen Cloudrap-Gott Yung Hurn waren große Namen auf den Bühnen vertreten.
Wo am Samstagabend der größte Andrang war, hätte man bereits vorher leicht erraten können: Yung Hurn versammelte tausende Fans (großteils Teenies) vor der FM4 Bühne, die nach kurzer Zeit aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste. Die gelegentlichen Aussetzer bei seinen eigenen Texten dürften den vielen Umständen geschuldet sein.
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