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„Ein Tattoo?“ „Für so liebes Mädchen!?“  – Solche und ähnliche Sätze durfte ich mir nonstop von meinen Eltern anhören, als ich ihnen mit frischen 18 das erste Mal beichtete, dass ich mir auf jeden Fall bald ein Tattoo stechen lassen würde.

Besser spät als nie

Meinen Eltern war es damals wichtig, dass ich mich nicht einfach nur auf einen neuen Trend stürzte. Ich hatte nämlich schon einige hinter mir: Erwähnen tue ich hier mal die blond-schwarz gestreiften Strähnchen in meinem Haar oder die ach so coolen Motorola Klapp-Handys. Glaubt mir, es gab noch Schlimmeres. Die Bedenken waren anfangs groß. Denn ja, ein Tattoo bleibt dauerhaft und wächst nicht raus wie die falsch gewählte Haarfarbe. Vier Jahre sind nun vergangen, als ich mich eines Abends in einer gemütlichen Runde dafür entschied, meinen fast schon vergessenen Geburtstagswunsch mit einer guten Freundin in die Tat umzusetzen. Motive und Bedeutungen sind mir natürlich schon immer mal durch den Kopf geschwirrt. Trotzdem war ich mir die meiste Zeit sehr unsicher. Als meine kleine Schwester mich kurz vor Studienabschluss besuchte und sich ein neuer Lebensabschnitt anbahnte, traf es mich aber auf einen Schlag.

Wie ich mein Motiv gefunden habe

Während wir an einem kühlen Februartag nach endlosem Schlendern durch den Tiergarten eine Pause einlegten, beobachteten wir die Wölfe. Von klein auf konnte ich mich für sie begeistern. Für mich steht der Wolf für einen Lebensabschnitt, den ich in Wien beendet habe. So kam meine lange Motivsuche zu einem Ende und ich musste mir nur noch einen Ruck geben. Welche persönliche Bedeutung der Wolf außerdem für mich hat, da lasse ich allen Spielraum zur Interpretation. Denn ein Tattoo zeichnet sich auch durch eine gewisse Intimität aus.

Drei Fragen, die ich immer gerne beantworte . . .

 

Hat es wehgetan?

Nein, es hat nicht wirklich weh getan. Man muss aber bedenken, dass ich mir ein kleines bis mittelgroßes Tattoo stechen habe lassen. Dieses wurde auch nicht ausgefüllt, da es in einem minimalistischen Stil gestochen wurde. Ich würde behaupten, es fühlt sich fast so an, als würde man fortlaufend gezwickt werden. Natürlich gibt es empfindliche und wenige empfindliche Körperstellen.

Hast du nicht Angst, dass es eklig aussieht, wenn du alt bist?

A: Ähhm nein. Tatsache unseres natürlichen menschlichen Alterns ist, dass wir irgendwann alle nicht mehr so frisch und munter aussehen werden wie in unseren 20ern. Wenn mir die Frage gestellt wird, denk ich mir meistens „Who cares?“. Ich habe definitiv sehr lange darüber nachgedacht und kann für meine Entscheidungen Verantwortung übernehmen.

Hast du vor, dir nochmal ein Tattoo stechen zu lassen?

Ich war mir sehr sicher, dass der Wolf mein erstes und mein einziges Tattoo bleiben würde. Doch mittlerweile spiele ich mit dem Gedanken, mir vielleicht doch noch ein oder zwei Tattoos stechen zu lassen.

Nach langem Informieren und Sammeln von Motiven auf Pinterest, Instagram und co. war es im Sommer dann endlich soweit. Entschieden haben wir uns für Dots and Daggers Tattoo. Gestochen wurde mein Tattoo von Flo Weiss. Ich habe mich super wohlgefühlt und kann das Team auch echt weiterempfehlen. Wie das Ganze dann wirklich abgelaufen ist, könnt ihr euch gleich hier anschauen. Denn meine Freundin und ich wurden von UTV Wien begleitet. Wer weiß, vielleicht seid ihr ja die nächsten, die das Land der Reinhäuter verlassen.

Infos und weiterführende Links

www.dotsanddaggers.com